Sternhimmel im April

Der Frühling kommt mit großen Schritten und die Frühlingssternbilder Löwe, Bärenhüter und Jungfrau dominieren den Abendhimmel. Im Westen versinken die Wintersternbilder wie Orion und Zwilling zunehmend früher. Im Osten kündigen sich schon der kommende Sommer durch Schwan und Leier an.

Sternenhimmel am 1. April 22h / 15. April 0h / 30. April 2h

Frühjahr ist eine sehr dankbare Zeit für Himmelsbeobachter: die Dämmerung tritt noch relativ früh ein und es bieten sich dem mit Feldstecher oder Teleskop bewaffneten Auge eine Vielzahl sehr schöner Objekte.

Planeten

Am Abend ist die Venus im Westen sehr schön zu sehen. Als hellstes Objekt am Nachthimmel nach dem Mond ist sie mit -4.8mag nicht zu übersehen und geht gegen 0:40h unter. Anfang des Monats (2. – 4. April) wandert sie scheinbar durch die Plejaden – ein Anblick, der sich für das bloße Auge und insbesondere für Feldstecher lohnt.

Blick nach Westen am 1. April abends 21h. Der Abendhimmel wird dort von der Venus dominiert, die das „Tor der Ekliptik“ zwischen Hyaden und Plejaden im Stier passiert

Am Morgenhimmel können wir die Planeten Jupiter, Saturn und Mars kurz vor Sonnenaufgang beobachten. Mars geht am 1. April um 4:45h auf, Jupiter um 4:19h und Saturn um 4:47h und gegen Ende des Monats gehen Saturn und Jupiter knapp zwei Stunden früher auf und Mars circa eine Stunde früher auf. Am 15. April begegnet der Mond Saturn und Jupiter mit ca. 2° Abstand und am 16. kommt er Mars 3° nahe. Erster Vollmond nach Frühlingsanfang ist am 8. April, so dass Ostern dieses Jahr auf den 12. April fällt

Planeten am 15. April 6h morgens.

Fixsternhimmel

Mit den hellsten Sternen des Bärenhüter (Arktur), des Löwen (Regulus) und der Jungfrau (Spika) wird das Frühlingsdreieck aufgespannt und steigt in den Abendstunden den Himmel im Süden. Der große Bäre steht im Zenith. Im Gebiet dieser Sternbilder befinden sich eine große Menge Galaxien, die fast alle zum Virgo-Galaxien-Cluster gehören. Darunter sind viele für Galaxien relativ helle Objekte, die man mit lichtstarken Ferngläsern entdecken kann, aber mit Teleskopen erst richtig einen Blick lohnen. Zu nennen sind hierbei insbesonder die Whirlpool-Galaxie M51 in den Jagdhunden oder das Galaxieenpaar M81 und M82 (Bodes Galaxie und Zigarrengalaxie) im Großen Bären.

Eine schöne Objektkategorie, die jetzt im Frühjahr wieder vermehrt zu sehen ist und am Winterhimmel unterrepräsentiert, sind die Kugelsternhaufen. Mit M3 im Bärenhüter, M53 im Haar der Berenike und etwas später am Abend M13 im Herkules sind drei sehr schöne Kugelsternhaufen am Abendhimmel sichtbar. Diese lohnen sich mit lichtstarken Ferngläsern und Fernrohren zu betrachten.

Kugelsternhaufen sind Ansammlungen von Sternen im Halo (also dem äußeren Rand) der Milchstraße. Sie sind mit etwa 10 Milliarden Jahren ähnlich alt wie diese. Weil Sterne heißer und größer als unsere Sonne kürzere Lebenszeiten haben, und in Kugelsternhaufen keine neuen Sterne entstehen können, bestehen diese nur aus alten, roten Sternen kleiner als oder gleich groß wie unsere Sonne

M3 durch das Fernrohr der Sternwarte gesehen (Stefan Loers, Nikon D50)

Mit dem Fernglas schauen Sie mal auf den mittleren Deichselstern des Großen Wagen, Mizar. Sehen Sie den Reiter darauf sitzen, den Stern Alcor?
Wandern Sie herunter in das etwas unscheinbarere Sternbild Haar der Berenike zwischen Löwe und Bärenhüter. Genießen Sie das wallende Haar in Form vieler vieler Sterne

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