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Sonnenbeobachtung in der Hans-Zimmermann-Sternwarte

Am 3. September 2021 hatte Michal Woronowicz das gute Wetter genutzt, um eine Aufnahme einer Gruppe von Sonnenflecken zu gewinnen. Im Bild gibt es einen Vergleich zum SDO-Satelliten. Dazu hat er einen Bericht geschrieben, den ihr weiter unten lesen könnt.

Linkes Foto Sonnenflecken am 3. September 2021 aufgenommen von Michal Woronowicz in der Hans-Zimmermann-Sternwarte (HZS). Zum Vergleich rechts das fast zeitgleiche Bild vom Solar Dynamics Observatory (SDO).

Hallo Sternfreunde, 

gestern war endlich der Tag der Probe, obwohl ich dachte, es wird nicht klappen. Nachdem Bernd und ich erst visuell die Sonne sehen konnten, stellte ich fest, dass das Seeing etwas schlechter geworden ist als am Vortag. Ihr seht, dass es dort etwas akrobatisch zugeht, wenn die Sonne schon ganz tief in Westen ist. Der Auszug steht sehr hoch über dem Kopf. Da ich wusste, dass der Baum irgendwann im Weg bald stehen wird, musste es leider sehr schnell gehen. Mir war noch nicht klar, ob ich die Vorrichtung in den Fokus bringen würde. Das hat zum Glück schnell geklappt, aber ich konnte es dann nicht mehr verfeinern. Das Bild habe ich mit dem Lacerta Herschelkeil plus IR Sperrfilter vor dem Prisma, neutraler ND 3 und Solar Kontinuum Filter hinter dem Prisma aufgenommen. Als ROI habe ich Quadrat 500×500 Pixel ausgewählt. Ja, etwas zu groß, aber ich hatte keine Zeit zum Überlegen. Belichtet wurde je 20 Sekunden, aber nur die erste Serie wurde in ein Bild umgewandelt. Die weiteren Videos in der Serie waren zunehmend dunkler. Um die hohe Dynamik zu bewahren, habe ich mit einem 16-Bit Video gearbeitet. Wozu Dynamik in der Fotografie der Sonne? Schaut euch das Bild der SDO Sonde an. Die Flecken dort sind tot, einfach schwarz. Sie stellen nur diese Qualität zur Verfügung, aber sie haben sicher für die wissenschaftliche Auswertung ihre Rohdaten von anderer Qualität parat. Ich wusste früher nicht, dass die Flecken auch eine Struktur aufweisen. Das habe ich in den Unterlagen der VdS Sonnen Gruppe gelesen. Ich war seitdem wie elektrisiert, ob ich es schaffe von der Erde diese Nuancen zu sehen oder nicht. Die Frage hat mich seitdem beschäftigt. Jetzt weiß ich das selbst. Betrachtet bitte das Bild 1:1, aber ihr könnt den Fleck auch vergrößern und sehen, dass er viele Feinheiten hat. Ich werde der Sache mit der Okularprojektion weiter nachgehen. Das überrascht mich sehr, aber ich muss sagen, der Unterschied zwischen SDO und Hondelage ist nicht so groß. 

Grüße Michal.

Tief stehende Sonne im Westen.
Die Instrumente am Teleskop.
Das Foto von Michal Woronowicz in 400 x 400 Pixel wurde durch Thorsten Schipmann vorsichtig mit Wavelet-Schärfung nachbearbeitet. Danach hat Michael Schomann es auf eine Größe von 830 x 830 Pixel gebracht mit Nachbearbeitung in Adobe Photoshop.