Die Wintersonnenwende am 21. Dezember markiert astronomisch den Winteranfang. Demzufolge ist hoch im Süden früh abends das Herbstviereck, das Sternbild Pegasus zu sehen. Und im Osten gehen die typischen Wintersternbilder auf: Fuhrmann steht schon ziemlich hoch am Himmel, darunter Stier und Zwillinge, Orion und etwas später, gegen 21 Uhr tauchen auch kleiner und großer Hund am Osthorizont auf. Die Hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das Winter-Sechseck: Capella (Fuhrmann), Aldebaran (Stier), Riegel (Orion), Sirius (großer Hund), Prokyon (kleiner Hund) und Pollux (Zwillinge).
Planeten
Am Abendhimmel ist im Moment Mars im Süden zu finden; er geht um 23:38 Uhr unter. Für Fernglas- und Teleskopbeobachter findet sich wenig weiter westlich der Neptun im Wassermann; mit 7,91 Magnituden ist er für das bloße Auge zu lichtschwach; etwas mehr Glück hat man bei sehr dunklem Himmel oder besser mit Fernglas mit der Uranus. Sie steht in den Fischen und ist mit 5,75 Magnituden bei guten Bedingungen gerade so noch sichtbar. Der Mond geht unterdessen im Osten um 18:23 Uhr auf und ist die ganze Nacht zu sehen.
Der Morgenhimmel hingegen bietet einige Planeten: Venusaufgang ist um 4:15 Uhr tief im Osten. Es folgen im Tandem circa 2 Stunden vor Sonnenaufgang Jupiter (6:39 Uhr) und Merkur (6:57 Uhr). Die Sonne selbst folgt um 8:33 Uhr. Für Merkur geht damit langsam seine Sichtbarkeit im Winter zuende.
Der Himmel mit dem Fernglas
Im Wintersternhimmel bietet für Fernglas-Gucker viele sehenswerte Objekte, die man auch gerne mal bei einem Spaziergang am späten Nachmittag oder frühen Abend anschauen kann.
Hoch am Himmel steht im Süden Pegasus und die schöne Andromeda: die Andromeda-Galaxie ist ein hervorragendes Feldstecher-Motiv. Etwas weiter im Osten im Perseus Richtung Kassiopeia findet sich der sehenswerte offene Doppelsternhaufen h und Chi. Weiter gen Osten dem Stier vorauslaufend finden sich ein weiterer offener Sternhaufen: die sieben Schwestern, das Siebengestirn, die Plejaden. Und am Osthorizont geht Orion auf; sein Schwertgehänge mit dem Orionnebel bietet auch im Fernglas einen schönen Anblick.
In Sachen Doppelsterne kann man früher Abends sich den Kopfstern des Schwans gut angucken; er stellt mit einem Abstand von ca. 33 Bogensekunden (1/120 Grad) einen scheinbaren Doppelstern dar, dessen hellere Komponente bläulich leuchtet, der etwas schwächere Teil leuchtet deutlich orange.
Der Himmel mit dem Teleskop
Im Westen verschwindet abends die Leier. Mit Fernrohr oder großem Fernglas kann man dort eine Stunde nach Sonnenuntergang schön einen Blick auf den Ringnebel erhaschen. Weiter Richtung Süden lohnt sich ein Blick auf M15, einen ca. 30.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen im Pegasus.
Im Osten geht ab 21h der Orion auf. Sein Orionnebel und die Umgebung mit Kohlewagen-Haufen und dem verlorenen Juwel sind ein wahrer Augenschmaus.
„Weihnachtskomet“
Mit etwas Glück bekommen wir dieses Jahr wieder einen Weihnachtskometen zu sehen. Im Moment ist 46P/Wirtanen noch unscheinbar und erst in Feldstechern oder mit Teleskopen sichtbar. Er nähert sich aber der Sonne und könnte noch heller werden.
Frohe Adventszeit und frohe Weihnachten wünschen Ihre Sternfreunde